Jahresbericht des Co- Präsidiums für 2019

Wie gewohnt haben wir uns auch im Jahr 2019 als Vereinigung der ärztlichen
Grundversorgerinnen und – versorger mit grossem Elan für die Haus- und Kinderarztmedizin
in unserem Kanton eingesetzt.
Insbesondere ging und geht es dabei um die Verbesserung der Rahmenbedingungen für
unsere Tätigkeit und um die Förderung unseres beruflichen Nachwuchses.
Es ist uns ein grosses Anliegen, die Zukunft des Gesundheitswesens im Kanton Solothurn
aktiv mitzugestalten.

Der Vorstand von mfe Solothurn setzte sich 2019 wie folgt zusammen:
Christian Rohrmann (Co-Präsident, Vorstandsmitglied mfe Schweiz)
Simone Eugster (Co- Präsidentin)
Regula Temperli (Aktuarin, Verantwortliche Homepage)
Giuseppina Schmid (Vertreterin PädiatrInnen, Delegierte mfe)
Michael Fluri (Delegierter E-health, Fortbildungsdelegierter)
Karin Hänni (Vernetzung zur GAeSO)
Rolf Christen (Kassier)
Deborah Reinhart (Kommissionsmitglied ANOS)

Wir trafen uns im Jahr 2019 zu insgesamt 7 Vorstandssitzungen. Dazu kam die Arbeit
diverser Vorstandsmitglieder in kantonalen und nationalen Gremien und Kommissionen.

Standespolitische Aktivitäten:
Am standespolitischen Nachmittag vor der Mitgliederversammlung vom 25.4.2019 wurden
diverse juristische Themen im Zusammenhang mit Arztberichten/Dokumentation,
Gutachten, ärztlicher Schweigepflicht und vielem mehr zusammen mit vier Juristen
diskutiert. Die lebhafte Beteiligung aller Anwesenden zeugte von der Relevanz im Alltag.
Im Bereich e-health hat sich Michael Fluri in diversen Sitzungen dafür eingesetzt, dass die
Bedürfnisse der GrundversorgerInnen wahrgenommen werden. Ziel sind unter anderem die
Kompatibilität der einzelnen Systeme und die Koordination mit den grossen Playern wie der
soH. Hier sind noch diverse Punkte offen. Die niedergelassene Ärzteschaft muss
glücklicherweise noch keinen Entscheid zum Anbieter des elektronischen Patientendossiers
fällen, da die Teilnahme bisher freiwillig ist.
Die regionalen Austauschtreffen zwischen soH und niedergelassenen Ärztinnen, (runder
Tisch KSO resp BSS) wurden auch dieses Jahr von der HASO zum Meinungsaustausch und zur
Deponierung hausarztspezifischer Anliegen genutzt. Wir sind froh um dieses Instrument der
Kommunikation.
Im Raum Solothurn müssen die ANOS – Verträge mit der soH nach der Auflösung der
Gruppierung NOSOWE (Notfallvereinigung Solothurn West) neu verhandelt werden.
Die HASO hat sich analog der Lösung im Bereich KSO / NOFOL als neue Vertragspartnerin
anerboten. Die Verhandlungen in einem vergrösserten Gremium (2 Vertreter der
Notfalldienstkommission ANOS aus der ehemaligen NOSOWE, Dienstplaner ANOS, kantonale
Notfalldienstkommission und HASO Vorstand) verliefen über das ganze Jahr hinweg harzig
und konnten leider noch nicht zu einem Abschluss gebracht werden.
Die Zusammenarbeit der KollegInnen der Region Olten mit dem KSO verläuft erfreulich
reibungslos.
In diversen Punkten haben die HASO und die GAeSO die Zusammenarbeit gesucht. Ende
Jahr wurde ein gemeinsamer Brief an das Gesundheitsamt formuliert um u.a. auf den
wachsenden Ärztemangel in der Grundversorgung hinzuweisen.
Die Stelle eines leitenden Arztes respektive einer leitenden Ärztin für Hausarztmedizin an
den Spitälern BSS und KSO konnte leider noch nicht besetzt werden. Trotz grosser
Bemühungen unsererseits und der Zusammenarbeit mit der soH ist es nicht gelungen,
geeignete KandidatInnen zu gewinnen. Nach wie vor ist anzustreben, für diese Arbeit gut
vernetzte GrundversorgerInnen aus dem Kanton zu finden. Dies würde nicht nur dem
gegenseitigen Verständnis und der Verbesserung des Schnittstellen-Managements zwischen
stationärer und ambulanter Medizin dienen, sondern ganz direkt der Nachwuchsförderung
in der Grundversorgung!

Nachwuchsförderung:
Praxisassistenz: Die Haus- und KinderärztInnen kennen ihre Patientinnen und Patienten
und ihr soziales Umfeld und sind in der Regel die erste ärztliche Anlaufstelle. Aufgrund des
breiten medizinischen Aufgabenbereichs brauchen sie spezifische
Problemlösungsfähigkeiten, die die Art und Häufigkeit von Krankheiten in der Bevölkerung
berücksichtigt. Diese Fähigkeiten lassen sich ganz besonders vor Ort in der Hausarztpraxis
erlernen. Ein spezifisches Programm des Kantons ermöglicht es, dies in geeigneten
Lehrpraxen zur erlernen. Der Kanton Solothurn hat den Solothurner Spitäler AG (soH) einen
Leistungsauftrag für die Praxisassistenz erteilt. Das Modell beinhaltet aktuell 9
Ausbildungsstellen à 6 Monate pro Jahr. Angedacht ist ein Ausbau auf 12 Stellen. Eine
Evaluation des Programms in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hausarztmedizin der
Universität Bern hat diesbezüglich erfreuliche Resultate gezeigt. So bleiben schlussendlich
doch über 70 % der Absolventen als Haus- oder Kinderärzte im Kanton Solothurn tätig.
Die Kennenlernplattform «Tatort Hausarztmedizin» für interessierte Assistenz – und
OberärztInnen und GrundversorgerInnen fand im Raum Olten auch dieses Jahr statt. Ziel
dieser Veranstaltung ist die Förderung der Hausarztmedizin und die Rekrutierung von
InteressentInnen für das Praxisassistenzprogramm. Im Raum Solothurn konnte die
Veranstaltung leider mangels Anmeldungen von Seiten der SpitalärztInnen nicht stattfinden.

Verabschiedung:
Im Laufe des Jahres 2019 hat unsere langjährige Aktuarin Regula Temperli ihre
Vorstandstätigkeit beendet. Sie hat sich netterweise bereit erklärt, die Bewirtschaftung der
Homepage weiterzuführen, bis eine geeigente Nachfolge gefunden werden kann.
Wir danken Regula an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement und werden uns noch zu
gegebenem Zeitpunkt gebührend von ihr verabschieden.

Danke
Unseren Kolleginnen und Kollegen im Vorstand danken wir für die gute Zusammenarbeit,
Ihnen allen für das uns entgegengebrachte Vertrauen.

1.6.2020
Simone Eugster und Christian Rohrmann, Co- Präsidium